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Allgemeine Hinweise für Abdichtungen mit Bitumendickbeschichtungen und Reaktivabdichtungen


Allgemeine Hinweise für Abdichtungen mit Bitumendickbeschichtungen und Reaktivabdichtungen

Zu beachtende Regelwerke, vertragsrechtliche Hinweise

Bei der Verarbeitung sind grundsätzlich die Regelwerke der DIN 18195 Bauwerksabdichtung, Teile 1 bis 10 zu beachten.

Desweiteren sind die „Richtlinie für die Planung und Ausführung mit kunstoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (KMB)“, ie „Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungsschlämmen“ und das WTA-Merkblatt: „Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile 4-6-05/D“ zu bachten.

Bei der Abdichtung von wasserundurchlässigen Betonbauwerken im Bereich der Arbeits- und Stoßfugen von Betonfertigteilen ist die WU-Richtlinie zu beachten.

Hinweis:

Kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen (KMB) sind in der DIN 18195 Bauwerksabdichtung , Teil 5 + 6, Ausgabe: 2000 - 08, für die Lastfälle „nichtdrückendes Wasser - hohe Beanspruchung“ und drückendes Wasser („Grundwasser“) nicht enthalten, weber.tec Superflex D 24 ist in DIN 18195 nicht geregelt. Mischkonstruktionen mit wasserundurchlässigen Bauteilen aus Beton und nachträgliche Bauwerksabdichtungen (Sanierungen) sind in DIN 18195 nicht geregelt. Der Auftraggeber ist auf diese Abweichung zur DIN 18195 ausdrücklich hinzuweisen. Über den Inhalt dieser Aufklärung hat der Auftragnehmer eine Niederschrift zu fertigen und aus Beweisgründen vom Auftraggeber unterschreiben zu lassen.

Die Hinweise zur vertragsrechtlichen Vereinbarung Rili-KMB Stand: November 2001, Anhang 1, Abs.1 (Seite 35) sind vom Auftraggeber und Auftragnehmer zu beachten.

Anschließend ist entsprechend VOB, Teil C der DIN 18 336, Abschn. 0.3 die Abdichtung mit der Dickbeschichtung im Leistungsverzeichnis zu vereinbaren. Nicht alle Weber Dickbeschichtungen verfügen über ein AbP im Bereich Grundwasserbelastung. Dazu bitte die besonderen Hinweise auf den Produktseiten beachten.

Lastfälle

Vor der Ausführung der Abdichtung ist der Lastfall gemäß DIN 18195 eindeutig zu bestimmen.

A) Abdichtungen gegen Bodenfeuchte/nichtstauendes Sickerwasser - DIN 18195 - 4, Ausgabe: 2000 - 08

Bei der Abdichtung von Außenwandflächen und Bodenplatten gegen Bodenfeuchte sind die Hinweise aus der DIN 18195 - 4, Ausgabe: 2000 - 08, zu beachten. Die Beanspruchungsgruppe liegt vor, wenn das Baugelände bis zu einer ausreichenden Tiefe unter der Fundamentsohle und das Verfüllmaterial aus stark durchlässigen Böden wie z. B. Sand oder Kies bestehen. Ebenfalls ist die Beanspruchungsgruppe Bodenfeuchte/nichtstauendes Sickerwasser gegeben, wenn bei weniger durchlässigen Böden eine Dränung nach den Angaben der DIN 4095 „Dränung baulicher Anlagen“ ausgeführt wird. Die Dickbeschichtung ist in mindestens zwei Arbeitsgängen auf die grundierte Fläche aufzutragen. Die Trockenschichtdicke muss mindestens 3 mm betragen.

B) Abdichtung gegen nichtdrückendes Wasser mäßige Beanspruchung - DIN 18195 - 5, Ausgabe: 2000 - 08

Mäßig beanspruchte Flächen sind Balkone und ähnliche Flächen im Wohnungsbau sowie unmittelbar spritzwasserbelastete Fußboden und Wandflächen in Nassräumen des Wohnungsbaus. Die Beanspruchung aus z.B. Niederschlags-, Sicker- oder Brauchwasser darf hierbei auf die Abdichtung keinen oder nur einen geringfügigen hydrostatischen Druck ausüben. Bei der Abdichtung von mäßig beanspruchten Flächen gegen nichtdrückendes Wasser sind die Angaben der DIN 18195 - 5, Ausgabe: 2000 - 08, zu beachten. Bei hochbeanspruchten Flächen (z.B. Tiefgaragen) siehe Lastfall D. Die Dickbeschichtung z. B. weber.tec Superflex 10 ist in mindestens zwei Arbeitsgängen aufzubringen. Die Trockenschichtdicke muss mindestens 3 mm betragen. An Kehlen und Kanten ist zusätzlich vor dem letzten Arbeitsgang das weber.sys 981 einzubetten.

C) Abdichtungen gegen aufstauendes Sickerwasser DIN 18195 - 6, Ausgabe: 2000 - 08

Bei der Abdichtung von Kelleraußenwänden und Bodenplatten gegen aufstauendes Sickerwasser sind die Angaben der DIN 18195 - 6, Ausgabe: 2000 - 08, zu beachten. Die Beanspruchungsgruppe aufstauendes Sickerwasser liegt bei Gründung-tiefen bis 3 m unter Geländeoberfläche in wenig durchlässigen Böden vor, bei denen keine Dränung nach DIN 4095 vorhanden ist. Der langjährig ermittelte Bemessungswasserstand muss mindestens 300 mm unter der Unterkante der Kellersohle liegen. Die Dickbeschichtung ist in mindestens zwei Arbeitsgängen auf die vorher grundierte Fläche aufzutragen. Vor dem letzten Arbeitsgang ist zur Schichtdickenkontrolle das weber.sys 981 einzuarbeiten und anschließend vollflächig zu überspachteln. Die Mindesttrockenschichtdicke muss 4 mm betragen.

D) Abdichtung gegen drückendes Wasser

(Grundwasser, Eintauchtiefe ≤ 3 m) Die Verarbeitung der Dickbeschichtung erfolgt bei drückendem Wasser (Grundwasser mit Eintauchtiefen ≤ 3 m) und nichtdrückendem Wasser (hohe Beanspruchung) z. B. bei Tiefgaragen, wie bei der Abdichtung gegen aufstauendes Sickerwasser siehe Lastfall C.

Untergründe und Untergrundvorbereitung

Geeignet sind Untergründe wie Kalksandstein, Ziegelstein, Betonstein, Beton, Porenbeton, Putz und Estrich, bei Bodenfeuchte/ nichtstauendem Sickerwasser, nichtdrückendem Wasser, aufstauendem Sickerwasser und drückendem Wasser.

Bei drückendem Wasser muss Stahlbeton DIN EN 206 und DIN 1045 entsprechen, für Stahlbetonuntergründe ist ein Nachweis der Rissweitenbeschränkung nach DIN 1045 mit einer rechn. Rissbreite W cal. = 0,25 mm zu führen.

Bei Bodenabdichtungen gegen aufstauendes Sickerwasser bzw. drückendes Wasser (Grundwasser) erfolgt der Auftrag der Abdichtung auf der Sauberkeitsschicht, d.h. unterhalb der Bodenplatte. Die Sauberkeitsschicht (mind. B 25) ist im Randbereich zu verstärken.

Der Untergrund muss frostfrei, fest, tragfähig, eben, frei von Teerpech, Nestern und klaffenden Rissen, Graten und von schädlichen Verunreinigungen sein. Kanten müssen gefast und Kehlen sollten gerundet sein. Die Verarbeitung kann auf trockenem oder leicht feuchtem aber saugfähigem Untergrund erfolgen.
Feuchter Untergrund verlängert die Durchtrocknungszeit. Hervorstehende Mörtelreste sind abzuschlagen, Bankettkanten sind von Bauschutt und Erdreich zu befreien. Zementleim, Mörtelreste und andere haftungsmindernde Bestandteile sind vollständig mit geeignetem Gerät, z.B. Hand-Diamant-Schleifmaschinen, zu entfernen.

Offene Stoßfugen bis 5 mm Fugenbreite sind durch eine Füll- und Kratzspachtelung mit der Dickbeschichtung zu schließen. Bei Fugen > 5 mm Breite, wie beispielsweise Mörteltaschen, offenen Stoßfugen ist eine Füllspachtelung mit weber.tec 933 auszuführen. Bei haufwerksporigem Untergrund (z.B. Beton- oder Leichtbetonsteinen) ist bei den Lastfällen aufstauendes Sickerwasser und drückendes Wasser durch Auftragen eines Putzes der Mörtelgruppe III eine geschlossene Oberfläche herzustellen. Nach der Untergrundvorbereitung erfolgen Grundierung, die Ausführung der Detailpunkte sowie die vollflächige Kratz- und Füllspachtelung.

Prüfungen/Dokumentation

1. Schichtdickenkontrolle

Die Schichtdickenkontrolle erfolgt im frischen Zustand durch den Materialverbrauch und durch das Messen der Nassschichtdicke. Handwerklich bedingt sind Schwankungen der Schichtdicke beim Auftragen des Materials nicht auszuschließen. Die Messung der Nassschichtdicke erfolgt gemäß DIN 18195 - 3, Ausgabe: 2000 - 08, an mindestens 20 Punkten, je Ausführungsobjekt bzw. je 100 m² an diagonal verteilten Messpunkten.

2. Durchtrocknung

Die Durchtrocknung wird an einer Referenzprobe zerstörend durch Anschneiden durchgeführt. Die Referenzprobe besteht aus dem am Objekt vorliegenden Untergrund (z.B. Mauerstein) und wird in der Baugrube gelagert.

3. Dokumentation

Bei Abdichtungen nach DIN 18195 - 5 und 18195 - 6, Ausgabe: 2000 - 08, sind gemäß DIN 18195 - 3, Ausgabe: 2000 - 08, die Schichtdickenkontrollen und die Durchtrocknungsprüfung zu dokumentieren.

Ausführungsdetails

Abdichtung unter Wänden

Wurde als Horizontalabdichtung eine Bitumenbahn nach DIN 18195 verwendet, so muß diese außen bündig und nach innen ca. 10 cm über das Mauerwerk hinausragen. Soll die Horizontalabdichtung, abweichend von DIN 18195, aus einer flexiblen Dichtungsschlämme hergestellt werden, so ist nach Erhärten der Sohlenplatte vor Erstellung der Kellerwände, unterhalb der Wände, die flexible Dichtungsschlämme weber.tec Superflex D 2 unter allen Kelleraußen- und -innenwänden; (Überstand bei Kelleraußenwänden innen ca. 10 cm, außen incl. gesamten Fundamentvorsprung und ca. 10 cm Stirnflächen; bei Kellerinnenwänden jeweils 10 cm) aufzutragen. Der Auftrag erfolgt in zwei Arbeitsgängen im Streichverfahren. Verbrauch: weber.tec Superflex D 2 ca. 2,5 kg/m².

Kratzspachtelung

Bei porigen, lunkerreichen Flächen (insbesondere Beton) sowie oberflächenprofilierten Mauersteinen ist die vollflächige Kratzspachtelung auch erforderlich, um Blasenbildung zu vermeiden, bzw. den Untergrund zu egalisieren. Die Kratzspachtelung muss vor dem Auftrag der eigentlichen Abdichtungsschicht soweit durchgetrocknet sein, dass sie durch den darauf folgenden Auftrag nicht beschädigt wird. Bei unverputztem Mauerwerk aus großformatigen Steinen sind offene Stoßfugen bis zu einer max. Fugenbreite von 5 mm durch eine Füll- und Kratzspachtelung mit Dickbeschichtung zu schließen.

Fugen

Gebäudetrennfugen werden mit den Abdichtbändern weber.tec Superflex B 240 Endstückband, weber.tec Superflex B 240 oder B 400 dauerhaft abgedichtet. Sie werden im erdberührten Wandbereich an den Fugenrändern mit der Dickbeschichtung, im Bereich von Bodenfugen auf der Bodenplatte (bei Druckwasser auf der Sauberkeitsschicht unterhalb der Bodenplatte) mit Reaktionsharz weber.xerm 848 verklebt. Die oberseitigen Ränder werden mit der Dickbeschichtung überspachtelt und später in die Flächenabdichtung eingebunden.

Arbeits-Stoßfugen – WU-Betonbauwerke

(nur bei Vorliegen entsprechender allg. bauaufsichtlicher Prüfzeugnisse)
Nach Grundierung erfolgt die Abdichtung der Fertigteilstöße und des Überganges WU-Bodenplatte/Betonfertigteil mit der Dickbeschichtung in einer Breite von ca. 50 cm in zwei Arbeitsgängen unter mittiger Einarbeitung der weber.sys 982- Folie (30 cm breiter Streifen). Alternativ kann weber.sys 981 eingesetzt werden. Die Mindesttrockenschichtdicke der Abdichtung beträgt 4 mm. Im Übergang Boden / Wand ist die Abdichtung ca. 15 cm auf die Stirnfläche der wasserundurchlässigen Bodenplatte herunterzuführen.
Die allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse der Produkte weber.tec Superflex 10/100 S, weber.tec 922, weber.tec Superflex D24 sind zu beachten.

Durchdringungen

Bei Abdichtungen nach DIN 18195 - 4, Ausgabe: 2000 - 08, ist die Abdichtung hohlkehlenartig an die Durchdringung anzuarbeiten oder in Kombination mit dem Deitermann/ Doyma Rohrdurchführungssystem 3101 auszuführen. Bei Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser ist der Anschluss an die Durchdringung mit Einarbeitung der Verstärkungslage aus weber.sys 981 auf Klebeflansche oder mittels Los- und Festflanschkonstruktionen auszuführen. Bei aufstauendem Sickerwasser empfehlen wir den Einbau des Deitermann/ Doyma Rohrdurchführungssystems 3101 oder die Abdichtung mittels Los-Festflanschkonstruktionen mit der vorgefertigten Dichtmanschette. Die Vlieskaschierung der Dichtmanschette ist in die Abdichtung einzuarbeiten. Abdichtungen gegen Grundwasser sind ausschließlich mittels Los- und Festflanschkonstruktionen auszuführen.

An-/Abschlüsse

Spritzwasserbereich sowie Sockel im Bereich der späteren Geländeoberkante sind mit weber.tec Superflex D 2/D 24 bis ca. 30 cm unter spätere GOK zu beschichten. Im Sockelbereich ist die Dichtungsschlämme planmäßig (Regelfall 300 mm über Gelände) hoch zu führen, um ausreichende Anpassungsmöglichkeit des Geländes sicherzustellen. Im Endzustand muß die Abdichtung mind. 150 mm über Gelände angeordnet sein. Der Übergang von der Dichtungsschlämme zur Dickbeschichtung muß ca. 20 cm überlappen. Die Dickbeschichtung darf später nicht über der Erdoberfläche sichtbar sein. Bei der Kombination der Flächenabdichtung im Wandbereich Dickbeschichtung mit einer WU-Beton-Bodenplatte (Bodenplatte bemessen und erstellt nach „Prinzip Weiße Wanne“) muss der Anschluss an die WU-Beton-Bodenplatte mit besonderer Sorgfalt erfolgen (siehe Abschnitt Untergrundvorbereitung). 2 komponentige Weber Dickbeschichtungen ermöglichen naht- und fugenlose Übergänge zwischen der Hohlkehlenabdichtung und der Flächenabdichtung. Die Flächenabdichtung wird über den Fundamentvorsprung abwärts, mind. jedoch 10 cm ausgeführt, bei WU-Beton Bodenplatten 15 cm.  Anschluß an PVC: Untergrund anrauhen und hohlkehlenartig mit Dickbeschichtung anarbeiten.

Anschluss an Metalloberflächen:

1. weber.tec Superflex D 2/D 24: Nichteisenmetalle Aluminium, Zink entfetten mit weber.sys 992, im Anschluß mit weber.tec 827 S über arbeiten und mit ofengetrocknetem Quarzsand (0,7 bis 1,2 mm) abstreuen. Danach mit Reaktivabdichtung anschließen.
Alle anderen Metalle werden nach der Entfettung direkt mit Reaktivabdichtung überarbeitet.

2. Bitumendickbeschichtung: Grundierung mitweber.tec 902, nach dem Ablüften der Lösemittel, wird die KMB angearbeitet.

Hohlkehlen

Vorhandene Mörtelhohlkehlen müssen einen guten Verbund zum Untergrund besitzen. Die Hohlkehle im Anschluss Boden/ Wand kann aus 2 K- Bitumendickbeschichtungen z.B. weber.tec Superflex 10 erstellt werden. Zur Ausbildung der Hohlkehlen eignet sich am besten der Hohlkehlenschlitten oder eine Zungenkelle. Der Radius der Hohlkehle soll max. 2 cm betragen. Die Hohlkehle ist vor rückwärtiger Durchfeuchtung zu schützen. Ist mit rückwärtiger Durchfeuchtung oder ungünstigen Durchtrocknungsverhältnissen im Bereich der Hohlkehle zu rechnen ist die Hohlkehle aus weber.tec 933 Dichtungsspachtel auszuführen. Zum Schutz der Hohlkehle und des Fundamentvorsprungs wird empfohlen, ein Hohlkehlenelement auf dem Fundamentvorsprung nach vollständiger Durchtrocknung der Abdichtung mit der Dickbeschichtung zu verkleben.

Abdichtung auf vorhandenen Bitumendickbeschichtungen / Bitumenanstrichen

Vorhandene Bitumendickbeschichtungen oder Bitumenanstriche, z.B. alte Deckaufstriche (kalt zu verarbeiten), sind als Untergrund geeignet. Sie müssen eine ausreichende Festigkeit für die Aufnahme einer neuen Bitumendickbeschichtung besitzen. Weiche Bitumendickbeschichtungen, z.B. kationische Bitumenemulsionen und Bitumen-Latexanstriche, sowie Heißbitumenuntergründe sind als Untergrund nicht geeignet. Im oberen Anschlußbereich (Spritzwassersockel) und im Bereich des Boden-/Wandanschlusses sind Altbitumenuntergründe grundsätzlich bis auf den tragfähigen, mineralischen Untergrund zu entfernen. Vorhandene, festhaftende Bitumendickbeschichtungen/Bitumenanstriche mit Hochdruckreiniger von allen haftungsmindernden und losen Bestandteilen befreien. Die Flächen mit vorhandenen, festhaftenden Bitumendickbeschichtungen / Bitumenanstrichen erhalten eine Kratzspachtelung mit der flexiblen Dichtungsschlämme weber.tec Superflex D 2 bzw. Reaktivabdichtung weber.tec Superflex D 24.

Bereiche in denen die Altabdichtung vollständig entfernt wurde, z.B. oberer Wandabschluß (Sockel) bzw. Wand/Boden, sind mit weber.tec Superflex D 2/ D24 mit zwei Schlämmanstrichen zu überarbeiten. Der mineralische Untergrund muss mit weber.prim 801 grundiert werden, der Bitumenuntergrund wird direkt kratzgespachtelt. (Verbrauch: weber.tec Superflex D 2/D 24 ca. 2,5 kg/m² im Wand-/Bodenbereich, im Wandbereich ca. 0,7 kg/m²). Nach Durchtrocknung erfolgt die Neuabdichtung in 2 Lagen mit KMB bzw. weber.tec Superflex D 24 – mit grundsätzlich vollflächiger Gewebeeinarbeitung.

Balkone/Terrassen

Bei der Abdichtung von Balkonen, Terrassen und auskragenden Platten ist die Abdichtung seitlich bis zur späteren Oberkante des Estrichs hoch zu führen. In Kehlen und Kanten ist weber.sys 981 einzuarbeiten. Der Spritzwasserbereich oberhalb des Estrichs bzw. ca. 15 cm unterhalb des Estrichs (zur Überlappung) ist vorab mit der flexiblen Dichtungsschlämme weber.tec Superflex D 2 abzudichten.

Nach Durchtrocknung der Abdichtungsschicht wird als Schutz und Gleitschicht eine Polyethylenfolie 2-lagig verlegt.

Abdichtungsschutz / Dränschichten

Die Abdichtung erreicht ihre endgültigen Eigenschaften nach vollständiger Abbindung und Durchtrocknung. Erst dann dürfen die Verklebung von Schutz- und Dämmplatten, das Verfüllen der Baugrube, die Einstellung der Grundwasserhaltung usw. erfolgen.

Es ist darauf zu achten, dass die Abdichtungsschicht nicht durch Regenwasser hinterlaufen werden kann. Auch sollte sie nicht ungeschützt überwintern. Es dürfen weder Lehm noch Bauschutt oder Geröll unmittelbar an die durchgehärtete Abdichtung geschüttet werden. Punkt- und linienförmige Belastungen dürfen nicht auftreten. Wellplatten und einschichtige Noppenfolien sind als Anfüllschutz nicht geeignet. Bei der Verwendung von EPS-Schutzplatten als Anfüllschutz sind Vertikalbewegungen der Platten durch z.B. Gleitvliese oder Füllsand (nicht bindig) auszuschließen.

Der Schutz erfolgt mit weber.sys 983 Dränmatte. weber.sys 983 eignet sich als Schutzschicht für alle Lastfälle. Ist zur Sicherstellung des Lastfalles nichtstauendes Sickerwasser bei wenig durchlässigen Böden eine Dränung nach DIN 4095 auszuführen, kann ebenfalls weber.sys 983 als Vertikaldrän eingesetzt werden. Alternativ empfehlen wir die extrudierten Polystyrol Hartschaumplatten. Die Verarbeitung der Perimeterplatten erfolgt wie nachfolgend unter „Perimeterdämmung“ beschrieben.

Perimeterdämmung

Die Wärmedämmung im Kellerboden- und Kelleraußenwandbereich darf nur mit einem Dämm-Material erfolgen, das unempfindlich gegen alle Belastungen ist, die bei der Perimeterdämmung auftreten können. Extruderplatten sind druckfest, widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen, Feuchtigkeit und Huminsäure. Im Bodenbereich werden auf der Sauberkeitsschicht (z. B. B 15, 10 cm dick) z.B. Roofmate SL-A Dämmplatten mit der Dickbeschichtung punktweise oder vollflächig verklebt. Im Wandbereich werden extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten des Typs Roofmate SLA punktweise mit der Dickbeschichtung auf die durchgetrocknete Abdichtung verklebt. Je nach Größe der Platten werden 6 bis 8 handtellergroße Klebepunkte gleichmäßig auf der Rückseite jeder Platte verteilt und die Platten versetzt bzw. senkrecht auf die Dichtschicht aufgeklebt. Es ist darauf zu achten, dass die Platten am Fundamentvorsprung fest auf dem Hohlkehlenelement aufstehen.

Für die oben beschriebene Punktverklebung von Dämmplatten sind ca. 2 l/m² Dickbeschichtung erforderlich. Werden Roofmate SL-A im Bereich von aufstauendem Sickerwasser oder drückendem Wasser eingesetzt, so sind diese vollflächig mit 2 K- Dickbeschichtung zu verkleben. Die seitlichen Plattenränder sind durch umlaufendes Verspachteln mit der Dickbeschichtung vor eindringendem Wasser zu schützen.

Im Sockelbereich werden Styrofoam* IB-Dämmplatten (1250 x 600 mm) im Querformat (600 mm Höhe) mit Dickbeschichtung punktverklebt. Anschließend werden die Dämmplatten oberhalb des Erdreichs mit Kunststoff-Tellerdübeln zusätzlich befestigt. Es folgt eine Beschichtung mit weber.xerm 851 unter Einarbeitung des weber.sys 981. Als Endbeschichtung dient ein mineralischer, kunststoffvergüteter Putz.

Weitere Hinweise

Weitere Planungsunterlagen sind die Detailskizzen und die Weber Musterleistungsverzeichnisse. Bei extensiver und intensiver Begrünung ist eine bitumenbeständige Schutzschicht gegen Wurzeldurchwuchs entsprechend den „Flachdachrichtlinien“ des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks vorzusehen.

Dickbeschichtungen sind nicht verträglich mit Nichteisenmetallen wie z. B. Aluminium und Zink. Die richtige und damit erfolgreiche Anwendung unserer Produkte unterliegt nicht unserer Kontrolle. Eine Gewährleistung kann deshalb nur für die Güte unserer Erzeugnisse im Rahmen unserer Verkaufs- und Lieferungsbedingungen, nicht aber für die erfolgreiche Verarbeitung übernommen werden.

Maßnahmen zum Unfall- und Gesundheitsschutz, die sich aus dem Sicherheitsdatenblatt und der Kennzeichnung ergeben, sind zu beachten.

Veränderungen, die einen technischen Fortschritt bedeuten, behalten wir uns vor. Angaben unserer Mitarbeiter, die über den Rahmen dieser Schrift hinausgehen, bedürfen der schriftlichen Bestätigung. Etwaige Schutzrechte sowie bestehende Gesetze und Bestimmungen, die z. B. den Unfall- und Gesundheitsschutz betreffen, sind vom Empfänger unseres Produktes in eigener Verantwortung zu beachten.

Trockenschichtdicken nach Lastfall

Auftragsdicke und Verbrauch richten sich nach der Art der Wasserbeanspruchung:

Trockenschichtdicken nach Lastfall

Die angegebenen Verbrauchsmengen können sich bedingt durch die handwerkliche Verarbeitung um ca. 1 bis 1,5 l/m² erhöhen.
Die Verbrauchsmengen für die Kratzspachtelung sind gesondert zu berücksichtigen.