Anwendungstipps | Partner-Shops

Flachdachsanierung: eine Anleitung

Flachdachsanierung

Als Flachdach zählen alle Konstruktionen, die weniger als zehn Grad Dachneigung besitzen. Sie sind durch ihre besondere Bauweise Witterungs- und Auflagebedingungen extremer ausgesetzt. Im Gegensatz zu anderen Dachformen können Schneemassen und starke Regengüsse nicht einfach seitlich vom Dach fließen, weshalb eine sorgfältige Abdichtung vonnöten ist. Erfahren Sie mehr über das Projekt Flachdachsanierung!

Was ist eine Flachdachsanierung?

Das Dach ist der Gebäudeteil, der am stärksten durch Witterungseinflüsse beansprucht wird. Doch der Bautyp des Flachdachs ist besonders sensibel. Umwelteinflüsse, starke Niederschläge, die zu stehendem Wasser führen, enorme Temperaturwechsel sowie -gegensätze – zum Beispiel durch Schattenkanten oder Pfützen – und auch mechanische Beanspruchungen setzen der Konstruktion zu.

Deshalb ist es überaus wichtig, die Dachfläche regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf fachgerecht zu warten. Nur so können schwerwiegendere Schadstellen rechtzeitig erkannt und eine aufwendige Flachdachsanierung nicht unbedingt verhindert, aber zumindest herausgeschoben werden.

Treten jedoch zu viele Schäden auf, empfehlen wir Ihnen, möglichst schnell eine Flachdachsanierung vorzunehmen. Dies ist vor allem im Zuge von Sanierungsmaßnahmen bei Altbauten wichtig. Dabei wird sowohl die komplette Abdichtung als auch die Wärmedämmschicht und die Dachentwässerung erneuert. Außerdem gilt es, darauf zu achten, dass die Dachkonstruktion den aktuellen Vorschriften der Energiesparverordnung entspricht.

Eine Flachdachsanierung ist mit einigem Aufwand und viel Know-how verbunden. Wir empfehlen Ihnen, sich für einen erfolgreichen Abschluss des Bauprojekts einen qualifizierten Fachbetrieb zu suchen. Damit sind Sie auf der sicheren Seite, erhalten ein dichtes und ideal gedämmtes Dach und genießen im Schadfall die Gewährleistungspflicht des Handwerkers. Sie möchten sich zuvor einen Überblick darüber verschaffen, welche Arbeiten auszuführen sind, welche Materialien genutzt werden und mit welchen Kosten Sie zu rechnen haben? Stöbern Sie durch den informativen Ratgeber von Bauchemie24!


Unterschiedliche Flachdächer

Informieren Sie sich über die Flachdachsanierung, begegnen Ihnen verschiedene Arten. Größtenteils unterscheiden sie sich in der Dämmmethode. Kaltdach, Warmdach und Umkehrdach sind am verbreitetsten. Jede Methode punktet mit diversen Eigenschaften, dazu gehören vor allem variierende Materialkosten, Langlebigkeit und Temperaturbeständigkeit.

Kaltdach

Ein belüftetes Flachdach wird meist als Kaltdach bezeichnet. Es ist zweischalig und verfügt über eine Lüftungsebene zwischen der Abdichtung und der eigentlichen Dämmschicht. Bei der Konstruktion kommt es vor allem auf die fachgerechte Ausführung der Belüftung an. Denn dann kann die Wärme, die durch die sommerliche Sonneneinstrahlung entsteht, gut abgeführt werden. So entsteht auch direkt unter dem Dach ein angenehmes Raumklima.

Wichtig ist jedoch: Kaltdächer sind nur für eine sehr geringe Traglast ausgelegt und eignen sich nicht unbedingt als genutztes Flachdach. Darum werden die belüfteten Varianten nur noch selten verbaut.

Aufbau eines Kaltdaches bei Flachdachsanierung
Aufbau Warmdach bei einer Flachdachsanierung

Warmdach

Hinter dem Begriff Warmdach verbirgt sich ein nicht belüftetes Flachdach. Es ist einschalig und besitzt keinerlei Luftzwischenraum zwischen der Abdichtung und der Dämmschicht. Stattdessen verhindert eine verbaute Dampfsperre das Eindringen von Feuchtigkeit.

Eine Flachdachsanierung als Warmdach eignet sich ideal für eine begehbare Dachfläche, da die Baumethode enorm belastbar ist.

Umkehrdach

Das Umkehrdach ist eine andere Variante eines nicht belüfteten Flachdachs. Der Name verrät es bereits, die Schichten folgen hierbei einer anderen Reihenfolge: Die Abdichtung liegt nicht an oberster Stelle, sondern an unterster. Darauf folgen Dampfsperre und darüber die Wärmedämmung.

Zusätzlich werden anschließend noch ein Filtervlies und eine geringe Auflast verteilt, die meist aus Kies oder Dachplatten besteht. Sie schützen Dämmung, Dampfsperre und Abdichtung vor UV-Strahlen und mechanische Beschädigungen.

Aufbau eines Umkehrdaches

Varianten nach Nutzung des Dachs

Ungenutzte Flachdächer

Ungenutzte Flachdächer sind nicht dafür vorgesehen, größere Gewichte zu tragen. Ein Befahren oder Aufhalten auf der Oberfläche müssen Sie deshalb beim Festlegen auf diese Variante kategorisch ausschließen. Lediglich zur Wartung dürfen Sie das Dach betreten. Dachkonstruktionen, die unbelastet bleiben, bieten jedoch viele Möglichkeiten zum Verschönern der Umgebung. So können Sie die meist recht großen Flächen zum Beispiel mit Gras, Blumen und Sträuchern begrünen. Das dient nicht nur der Optik, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zu einem natürlicheren Stadtbild.

Genutzte Flachdächer

Sie planen, nach der Flachdachsanierung eine Art Terrasse zu gestalten? Sie möchten Ihrer Familie, Ihren Mitarbeitern oder Kunden die Möglichkeit geben, sich an warmen Tagen in Ruhe zurückzulehnen und die Sonne zu genießen? Dann ist ein Ausbau zum genutzten Flachdach die ideale Lösung für Ihr Vorhaben. Doch auch eine Sitzecke für Grillpartys oder ein Garten in luftigen Höhen kann mit etwas Mehraufwand realisiert werden.

Befahrbare Flachdächer

Bei besonders großen Dachflächen und oder betrieblichen Sondernutzungen ist es machbar, Flachdächer nach Sanierung zu befahren. Ganz gleich, ob erweitertes Parkhaus, hochstöckiges Pflanzen-Außenlager, das mithilfe von Gabelstaplern bedient wird oder außergewöhnliche Go-Kart-Rennstrecke: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Die Gründe für eine Flachdachsanierung

Flachdächer erscheinen auf den ersten Blick sehr schlicht und wenig pflegebedürftig. Ihr Vorteil ist eindeutig: Der Neubau eines Flachdachs ist entschieden günstiger als beispielsweise der eines Satteldachs oder Walmdachs. Allerdings stecken in der Fertigung und Wartung so manche Tücke! Erfahren Sie die wichtigsten Gründe, die zu einer Flachdachsanierung führen!

1. Die flachen Dächer besitzen eine überaus geringe Neigung, die maximal 10 Grad nicht überschreiten darf. Vor allem bei großen Dächern gelingt es manchmal nicht, diesen geringen Winkel durchgängig einzuhalten. Schnell bilden sich Pfützen oder andere Ablagerungen, die nicht abfließen können. Dadurch wird die Dachkonstruktion nachhaltig geschädigt. Doch nicht nur das! Auch ein einwandfrei konstruiertes Flachdach benötigt Sanierungen. Niederschläge, Temperaturschwankungen, UV-Strahlung und auch mechanische Einflüsse sorgen dafür, dass sich die Bausubstanz über die Jahre verschlechtert. Vor allem bei stärker genutzten Dachflächen findet ein schnellerer Verschleiß statt. Sichtbare Schäden können Sie einige Zeit ausbessern. Doch wann ist eine Flachdachsanierung unausweichlich? Spätestens, wenn das Dach nicht mehr dicht ist.

2. Der zweite Grund für die Sanierung eines Flachdachs besitzt energetische Motive. Dabei ist es gleich, ob Sie Ihr Haus an neue Gesetzgebungen anpassen möchten, oder durch eine Dämmung die eigenen Energiekosten senken möchten.

Hin und wieder ändert sich die gewünschte Nutzung eines Flachdachs. Ganz gleich, ob Sie eine Terrasse montieren oder Solaranlagen und andere technische Aufbauten realisieren möchten: Je nach geplantem Zusatzgewicht muss die Stabilität des Daches vergrößert werden. Im Fall eines vorhandenen Kaltdachs empfehlen wir Ihnen, im Zuge der Sanierung auf die Methode Warmdach oder Umkehrdach umzusteigen.


Planungssicherheit: Die zeitlichen Abstände zwischen den Sanierungen eines Flachdachs

Die meisten Hausbesitzer quält dieselbe Frage zur Flachdachsanierung: Wie oft und nach wie vielen Jahren muss sie durchgeführt werden? Leider lässt sich die Haltbarkeit eines Flachdachs nicht pauschalisieren. Allerdings gibt es viele Erfahrungen, die eine durchschnittliche Lebensdauer anzeigen. Ein qualitativer Flachdachneubau oder eine fachlich hervorragende Flachdachsanierung unter Verwendung hochwertiger Materialien und fortwährender Wartungen hält in der Regel meist gute 15 bis 20 Jahre lang dicht.


Abdichten, sanieren, dämmen: Wo liegen die Unterschiede?

Abdichten

Treten an Ihrem Flachdach nur kleine Mängel auf, wie eine punktuelle Blasenbildung in der Bitumenbahn oder ein leichter Sturmschaden, steht noch nicht unbedingt eine umfangreiche Flachdachsanierung an. Es reicht in der Regel aus, eine erneute Abdichtung an diesen Stellen vorzunehmen. Dafür eignet sich Bitumen-Spachtelmasse ideal, doch auch Flüssigkunststoff leistet gute Dienste.

Sanieren

Entstehen die Schadstellen immer zahlreicher oder großflächiger, ist die Zeit für eine komplette Flachdachsanierung gekommen. In den meisten Fällen ist der große Rundumschwung irgendwann auch wirtschaftlicher, als immer nur wieder auszubessern. Hierbei müssen zuerst die gesamten alten Materialien bis zur Tragkonstruktion und Deckenbekleidung abgetragen werden. Dann kommen die neuen Materialien zum Einsatz.

Dämmen

Vor allem ältere Flachdächer – meist aus den Jahren der 1960er bis 1980er – besitzen keine oder nur eine sehr unzureichende Dämmung. Steht sowieso eine Flachdachsanierung an, empfehlen wir Ihnen, die Wärmedämmung einfach mit einzuplanen. Das schlägt sich zwar in erhöhten Kosten nieder, jedoch gewinnen Sie dadurch ein Gros an Lebensqualität und sparen zudem nachhaltig Energiekosten. Besonders dafür geeignet sind Spezial-Dämmplatten.


Unterschiedliche Methoden der Flachdachsanierung

Es gibt nicht die eine Vorgehensweise bei einer Flachdachsanierung. Schon allein die unterschiedlichen Dacharten, wie belüftetes oder unbelüftetes Dach, und verschiedenen Nutzungstypen erfordern eine große Vielzahl an Sanierungsvarianten. Doch auch darüber hinaus sind die Möglichkeiten groß: Soll eine zusätzliche Dämmung eingebaut werden? Oder wird die Nutzart verändert? Dadurch sind vielseitige Methoden entstanden, die heutzutage im Einsatz sind. Je nach vorherrschenden Bedingungen stehen vier unterschiedliche Vorgehensweisen zur Wahl:

Dachabdichtung mit Bitumenbahnen

Eine Flachdachabdichtung mit Bitumen ist der Klassiker. Seit einigen Jahrhunderten kommen die Bahnen aus aufbereitetem Erdöl zum Abdichten zum Einsatz. Nicht nur bei Dächern, sondern auch zum Beispiel an Hauswänden und Kellern. Zur Anwendung benötigen Sie ausreichend Bitumenbahnen und Abschluss- sowie Dichtbleche für Durchdringungen und Wandanschlüsse. An Werkzeugen wird ein Gasbrenner und hitze- sowie feuerfeste Arbeitskleidung gebraucht.

EPDM-Dachabdichtung

Eine Flachdachsanierung mit EPDM-Folien ist aktuell die langanhaltendste und stabilste Variante. Allerdings kostet sie auch mehr als die übrigen Methoden. EPDM-Folien bestehen aus einem elastischen Kautschuk, der auf dem Flachdach verlegt wird. Die Verklebung erfolgt normalerweise mit Kontaktkleber, doch auch eine mechanische Befestigung oder der Gebrauch von Haftband ist möglich.

Dachabdichtung mit Kunststoffbahnen

Kunststoffbahnen sind eine gute Alternative zu Bitumenbahnen. Sie sind überaus beweglich und dehnbar, wodurch eine lange Haltbarkeit auch unter schwierigeren Bedingungen gewährleistet werden kann. Um diese Flexibilität nicht zu verlieren, dürfen die Kunststoffbahnen nicht großflächig, sondern nur punktuell verklebt werden. Darüber hinaus ist auch eine mechanische Fixierung oder eine Sicherung durch Auflast möglich.

Flüssige Dachabdichtung

Die ideale Variante für geübte Hand- und Heimwerker, die die Flachdachsanierung selbst in die Hand nehmen wollen! Die flüssige Dachabdichtung – ganz gleich, ob mit Bitumen oder Kunststoff ist mit Abstand die einfachste Lösung gegen lecke Dächer. Das jeweilige Material wird ganz einfach auf den Untergrund aufgetragen, im Idealfall wird dabei ein Vlies zur Armierung eingearbeitet.


Flachdachsanierung mit zusätzlicher Wärmedämmung: Ihre Möglichkeiten

Doch auch bei der Wärmedämmung ergeben sich Ihnen lohnende Varianten, die je nach vorherrschenden Bedingungen zum Einsatz kommen. Wichtig sind hierbei vor allem die Flachdachart und die geplante Nutzung. Welches Material in Ihrem Fall am geeignetsten ist, entnehmen Sie der DIN 18531. Folgende Dämmungen kommen infrage:

Schaumglas

Das unbrennbare Material wird aus aufgeschäumten Silikaten hergestellt und dann in Platten gegossen. Dadurch wird es dampf- sowie wasserdicht. Die Herstellung ist sehr energieaufwendig, allerdings sind die Rohstoffe beinahe unbegrenzt verfügbar und die Transportwege kurz. Darüber hinaus kann Schaumglas deponiert und teilweise recycelt werden.

PUR Hartschaumplatten

Der Hartschaum wird aus Erdöl und nachwachsenden Rohstoffen gefertigt. Beliebt sind dabei vor allem Zuckerrüben, Mais oder Kartoffeln. Mithilfe eines Treibmittels wird er zu Platten verarbeitet. Das Material ist schwer brennbar, schimmel- und fäulnisresistent und alterungsbeständig. Allerdings ist der Energieaufwand während der Herstellung sehr hoch und das Endprodukt ist nicht kompostierbar.

Extrudiertes Polystyrol

Polystyrol wird aus Erdöl hergestellt, welches mit Pentan aufgeschäumt ist. Hinzu kommt ein Flammschutzmittel. Danach wird die Masse zu Platten verarbeitet. Es ist schwer brennbar, unverrottbar und besitzt gute Dämmeigenschaften. Allerdings ist das Material nicht kompostierbar.


Anleitung zur Sanierung: So führen Sie eine Flachdachabichtung mit Flüssigkunststoff durch

Sie möchten sich das Geld für die Lohnkosten einer Fachfirma sparen und die Flachdachsanierung selbst in die Hand nehmen? Wichtig ist dabei, dass Sie bereits jahrelange Erfahrung im Hand- und Heimwerken gesammelt haben. Eine solche Sanierung in Eigenregie birgt viele Risiken. Schließlich kann das Dach trotz aller Mühen am Ende nicht dicht sein, wenn Ihnen wichtiges Know-how fehlt.

Außerdem entgeht Ihnen die Möglichkeit der Gewährleistung. Die genießen Sie im Schadensfall, wenn Sie für die Arbeiten einen professionellen Betrieb engagieren. Sie möchten trotzdem selbst tätig werden? Erfahren Sie in unserer Anleitung zur Flachdachsanierung mit Flüssigkunststoff, wie Sie vorgehen müssen!

Welche Materialien und Hilfsmittel werden benötigt?

Bevor Sie sich an die Arbeit machen können, benötigen Sie einige Baustoffe und Werkzeuge. Die Materialvielfalt im Bauchemie24-Shop ist groß! Ideal ist es jedoch, Werkstoffe eines aufeinander abgestimmten Sets vom selben Hersteller zu nutzen. So erhalten Sie die bestmöglichen Eigenschaften. Folgende Produkte empfehlen wir Ihnen:

Außen- und Klebespachtel

SYCOFIX® Universal Außen- und Klebespachtel 25kg | kunststoffmodifiziert 96,00 €

Enke Universal Primer 2K

Enke Universal Primer 2K 2 kg | lösungsmittelhaltiger Voranstrich 59,10 €

Flüssigkunststoff
Enke Enkopur

Enke Enkopur Flüssigkunststoff 4 kg | hochelastig 100,15 €

Enke
Polyflexvlies

Enke Polyflexvlies 1 Meter x 50 Meter | in weiteren Größen verfügbar 185,80 €

Beschichtung
Enke Enketop

Enke Enketop Beschichtung 12,5 kg | einkomponentig witterungsbeständig 356,30 €

Diese Hilfsmittel und Werkzeuge empfehlen wir Ihnen:

• Lammfellrolle

• Rollerbügel mit langem Stiel für einen leichteren Auftrag

• Rührholz 

• Abklebeband

• Schutzbrille

• Einweghandschuhe

• Besen

• Pinsel

• Vliesschere

• Eventuell: Hochdruckreiniger

Arbeitsschutzhandschuhe

beko Arbeitsschutzhandschuhe Cool 1 Paar | verschiedene Größen wählbar 7,70 €

SYCOFIX® Rührholz

SYCOFIX® Rührholz ideal zum Vermengen und Anrühren 3,35 €

STORCH POWERtape

STORCH POWERtape 44 mm x 50 m 10,95 €

Rundpinsel

Rundpinsel verschiedene Größen wählbar 6,60 €

Die Vorarbeit

Sie haben alle Baustoffe und Arbeitsgeräte beisammen? Dann ist es nun an der Zeit, die alte Flachdachabdichtung zurückzubauen. Ganz gleich, ob Bitumenbahnen oder Kunststoffbahnbelag: Kehren Sie eventuell vorhandenen Kies sorgfältig ab und entfernen Sie sämtliche Schichten bis zum Untergrund. Achten Sie danach darauf, dass die Basis fest, fettfrei, trocken und sauber ist. Ideal dafür eignet sich der Einsatz eines Hochdruckreinigers. Fehlstellen wie Risse, Arbeits- sowie Dehnungsfugen gleichen Sie mit Spachtelmasse an. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass auf einem Untergrund aus Zement keinerlei Ausblühungen vorhanden sind.

Flachdachsanierung: So gehen Sie vor

1. Schritt

Primer auftragen

Tragen Sie den Primer auf. Gehen Sie dabei genau nach der Beschreibung des jeweiligen Produktes vor. Wir empfehlen Ihnen, die Grundierung mit Primer ungefähr einen Zentimeter über die später abzudichtende Fläche hinaus aufzutragen.

2. Schritt

Konturen abkleben

Nach der benötigten Trockenzeit des Primers kleben Sie die Konturen der Flachdachabdichtung ab. Perfekt eignet sich hierfür ein sehr robustes Gewebeklebeband, zum Beispiel das STORCH POWERtape Beton- und Mauerband.

3. Schritt

Vliese zuschneiden

Schneiden Sie nun die Vliese zur Armierung passend zu. Beachten Sie dabei, dass sich nebeneinanderliegende Vlieszuschnitte um mindestens 5 Zentimeter überlappen sollten. Wir empfehlen Ihnen außerdem, sich an den Konturen des Klebebandes zu orientieren und die Vliese an den Außenkanten ungefähr 5 Millimeter kürzer zu schneiden. Dadurch gehen Sie auf Nummer sicher, dass der Verbund langanhaltend und robust ist!

4. Schritt

Anmischen

Jetzt kommt der Flüssigkunststoff zum Einsatz. Achtung: Einkomponentige Produkte sind sofort einsatzbereit. Jedoch sollten Sie sie zu Beginn gründlich durchrühren, damit sich eine homogene, farbgleiche Masse ergibt. Zweikomponentige Materialien müssen erst noch nach Gebrauchsanweisung angemischt werden.

5. Schritt

Flüssigabdichtung auftragen

Tragen Sie die erste Schicht der Flüssigabdichtung auf. Dabei können Sie unterschiedliche Hilfsmittel nutzen. Ganz gleich, ob Pinsel, Lammfellrolle, Kelle oder Gummi-Abzieher: Wichtig ist, dass die Fläche möglichst eben wird. Nutzen Sie für den ersten Anstrich ungefähr zwei Drittel der für Ihr Flachdach errechneten Masse.

6. Schritt

Vlies verlegen

Legen Sie das Polyestervlies in die noch feuchte Schicht aus Flüssigkunststoff. Dies dient der Armierung, also der Haltbarkeit der Abdichtung. Achten Sie darauf, dass keine Luftblasen oder Falten entstehen und dass das Vlies an allen Stellen gut von der Flüssigkeit durchtränkt wird.

7. Schritt

Weitere Schicht auftragen

Tragen Sie zwischen den Überlappungen der Vliese zusätzlich eine weitere Schicht Flüssigkunststoff auf. Nun erfolgt die zweite Schicht der Abdichtung. Achten Sie darauf, dass die Vliese vollständig gesättigt und abgedeckt werden.

8. Schritt

Deckschicht auftragen

Entfernen Sie noch vor der Trocknung der Abdichtung das Klebeband. Sie möchten Ihre neue Flachdachabdichtung nach Sanierung besonders schützen? Tragen Sie nach dem abgeschlossenen Aushärtprozess des Flüssigkunststoffs noch eine Schicht einer weiteren Deckschicht auf, zum Beispiel Enketop. Fertig ist die Flachdachsanierung!


Flachdachsanierung: Wie teuer sind die Arbeiten?

Wie viel kostet eine Flachdachsanierung? Ebenfalls eine Frage, die wir Ihnen nicht mit einer genauen Zahl beantworten können. Die finanziellen Mittel, die eine solche Sanierung fordert, hängen stets von ganz individuellen Eigenschaften ab. Denn: Jede Dachsanierung ist unterschiedlich und lässt sich nicht pauschalisieren. Trotzdem haben wir für Sie ein paar ungefähre Richtwerte zusammengesammelt:

MaßnahmeKosten
Ausbesserung kleiner Schadstellen 25 – 30 Euro pro Quadratmeter
Abdichtung eines Flachdachs mit Flüssigkunststoff 25 – 30 Euro pro Quadratmeter
Dämmung eines Flachdachs 35 – 50 Euro pro Quadratmeter
Flachdachsanierung mit verschweißten Bitumenbahnen, Wärmedämmung und Bekiesung, inklusive: Lohnkosten, Abriss und Entsorgung der alten Materialien 100 – 120 Euro pro Quadratmeter
Flachdachsanierung mit EPDM-Abdichtung, inklusive: Lohnkosten, Abriss und Entsorgung der alten Materialien 220 – 240 Euro pro Quadratmeter
Entwässerung pro Rohr und Dachgully 80 – 200 Euro
Materialkosten Bitumenbahn 8 – 12 Euro pro Quadratmeter
Materialkosten Dämmung 25 – 40 Euro pro Quadratmeter
Neubau eines Flachdachs 25 – 75 Euro pro Quadratmeter

Von welchen Faktoren hängen die genauen Kosten ab?

Doch warum können die Kosten nicht ohne intensive Begutachtung des zu sanierenden Flachdachs kalkuliert werden? Die Gründe sind vielseitig. Vor allem liegt es daran, dass die Größe des Dachs, der genaue Umfang der Sanierungsarbeiten und die verwendeten Materialien erst den endgültigen Ausschlag geben, wie hoch die Kosten liegen. Davon abgesehen stehen Sie immer auch vor der Frage: Möchten Sie die Flachdachsanierung in Eigenregie stemmen oder wollen Sie ein professionelles Unternehmen beantragen? Durch fachgerechte Unterstützung steigen zwar die Kosten, jedoch können Sie dabei auf jahrelange Erfahrung und großes Know-how vertrauen. Außerdem profitieren Sie im Schadensfall von einer langjährigen Gewährleistung!

Bauchemie Tipp

Unser Tipp: Die Möglichkeit der Förderung

Eine Flachsachsanierung kostet viel Geld. Vor allem Privateigentümer eines Hauses bringen plötzlich auftretende umfangreiche Dämm- und Abdichtarbeiten schnell an die Grenzen der finanziellen Möglichkeiten. Aus diesem Grund wurde die staatliche Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau – kurz KfW – ins Leben gerufen. Bringen Sie während der Sanierung ebenfalls eine neue Dämmung an, können Sie sich einen Teil Ihrer Ausgaben zurückholen. Bis zu 10 Prozent Ihrer Kosten, jedoch maximal 5.000 Euro, erhalten Sie so nach Abschluss der Arbeiten von der KfW. Doch das war noch nicht alles! Sollten Sie gleichzeitig eine Solarthermie-Anlage auf Ihrem Flachdach installieren, sind Sie ebenfalls berechtigt, zwischen 500 und 2.000 Euro an Fördermitteln zu erhalten.