Wärmedämmung
Eine fachgerecht ausgeführte Wärmedämmung bringt viele Vorteile mit sich. Im Winter bleiben Ihre Räume möglichst lange warm, im Sommer verhindert sie das Eindringen der Hitze und ermöglicht Ihnen so kühle Rückzugsorte. Doch auch darüber hinaus lohnt sich eine ausgeklügelte Dämmung Ihrer Wände, des Dachs und des Kellers! Erfahren Sie mehr über die vielseitigen Vorzüge und entdecken Sie praktische Möglichkeiten und Tipps für Ihre Sanierung.
Was ist eine Wärmedämmung?
Eine Wärmedämmung ist eine Maßnahme zur Verminderung von Wärmeverlusten. Bei Neubauten gehört sie zum absoluten Muss. Bei Altbauten wird eine Nachrüstung der Wärmedämmung unbedingt bei der nächsten Sanierungsmaßnahme empfohlen. Als Dämmung kommen vor allem Materialien zum Einsatz, die einen möglichst geringen Wärmedurchgangskoeffizienten besitzen. Sie leiten weniger Wärme, wodurch die Heizenergie im jeweiligen Raum verbleibt und nicht durch die Wand verloren geht.
Der Nutzen und die Vorteile einer Isolierung
Eine Wärmedämmung lohnt sich aus vielen unterschiedlichen Gründen. Dabei ist es ganz gleich, ob Sie Vermieter oder Eigenheimbesitzer sind, oder ob es sich um eine betriebliche Immobilie handelt. Die Pluspunkte überwiegen in jedem Fall! Erfahren Sie im Folgenden mehr über die zahlreichen Vorteile einer Wärmedämmung:
Sparen von Heizkosten
Eine fachgerecht ausgeführte Isolierung sorgt dafür, dass im Sommer weniger Wärme ins Haus eindringt – und im Winter die beheizten Räume langsamer auskühlen. Somit sparen Sie bares Geld, weil Sie nicht mehr so viel heizen müssen. Dadurch amortisiert sich eine Wärmedämmung meist bereits nach wenigen Jahren. Wie viel Geld Sie tatsächlich sparen, hängt stets von der Bausubstanz, dem verwendeten Material sowie der Dicke des Dämmstoffs ab. Generell gilt: Je älter das Haus, desto höher ist das Einsparpotenzial hinsichtlich der Heizkosten!
Erhöhte Wohnqualität
Ist es dank hochwertiger Wärmedämmung im Winter kuschelig warm und im Sommer angenehm kühl, steigt die Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden erheblich an. Allerdings verbessert sich nicht nur Ihr Wohlgefühl, sondern auch das allgemeine Raumklima. Eine Wärmedämmung verringert Schimmelbildung und reduziert das Risiko enorm. Das liegt vor allem daran, dass Ihre Wände auch in der kalten Jahreszeit schön warm bleiben und keine Wärmebrücke entsteht.
Werterhalt der Bausubstanz
Eine Dämmung bietet langfristig wirkungsvollen Schutz vor Witterungseinflüssen und kann auch bei mechanischen und Bauschäden lindernd wirken. Doch das ist noch nicht alles: Ist eine Immobilie gut isoliert, steigt auch ihr Wert! Ganz gleich, ob Sie sie verkaufen oder vermieten wollen: Dank den Vorzügen hinsichtlich der erhöhten Lebensqualität und des niedrigen Energieverbrauchs punkten Sie gegenüber anderen Angeboten.
Umwelt- und Klimaschutz
Auch heute noch wird der Primärenergiebedarf Deutschlands zu mehr als der Hälfte mit fossilen Energieträgern gedeckt. Dazu zählen vor allem Öl und Gas.
Erhöhter Schallschutz
Sie wohnen an einer stark befahrenen Straße oder Ihr Haus befindet sich neben Bahngleisen? Wählen Sie einen Dämmstoff aus, der auch eine geräuschdämpfende Wirkung aufweist! Die Auswahl ist ebenso groß wie die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten. Steigern Sie den Effekt zusätzlich, in dem Sie zum Beispiel von Fenstern mit Einfachverglasung auf Mehrfachverglasung umsteigen.
Möglichkeit der Förderung
Da die Hausisolierung so viele Vorteile bietet, gibt es seit einigen Jahren für die Wärmedämmung eine Förderung des Staates. Je nach Dämmmaßnahme erhalten Sie unter bestimmten Umständen bis zu 60 Prozent Zuschuss zu den Kosten!
Als wäre die Liste an guten Gründen für eine hochwertige Isolierung noch nicht lang und überzeugend genug: Eine Sanierung für eine bessere Wärmedämmung lässt sich ideal mit dem Aufhübschen der Fassade Ihres Hauses kombinieren. Dadurch bewältigen Sie beide Arbeiten in einem Rutsch und müssen deshalb nur einmal statt zweimal die Baustellenatmosphäre ertragen. Außerdem sparen Sie bares Geld im Gegensatz dazu, wenn Sie die Fassadensanierung erst später in Angriff nehmen.
Unterschiedliche Dämmarten
Die Varianten und Methoden sind vielseitig. Die Frage ist nicht nur, welchen Gebäudeteil Sie zuerst isolieren möchten, sondern auch, mit welchem Material Sie arbeiten möchten.
Wärmedämmung nach Bauteil
Um möglichst viel Energie zu sparen, empfehlen wir Ihnen, die gesamte Gebäudehülle Ihres Hauses zu isolieren. Dazu gehören das Dach, der Dachboden, die Fassade inklusive der Fenster und auch der Keller. Doch welche Möglichkeiten ergeben sich bei den unterschiedlichen Gebäudeteilen?
Wärmedämmung des Dachs
Im Vergleich zu gut isolierten Dächern verlieren ungedämmte Dächer bis zu fünfmal mehr Heizenergie. Die meisten Häuser verfügen über ein Steildach. Doch welche Isolierungsmaßnahme ist die lohnendste? Das hängt vor allem von der Nutzung Ihres Dachbodens ab. Dient Ihnen der Gebäudeteil nicht als Lagerungs- oder Trockenraum, und soll auch nicht betreten werden, ist die simpelste Methode wie für Sie gemacht: Die Wärmedämmung der obersten Geschossdecke. Diese Renovierungsarbeiten können versierte Heimwerker auch in Eigenregie vornehmen. Sie möchten den Dachboden als Wohnraum nutzen? Dann sollten Sie auch die Dachschrägen ausgiebig isolieren. Dabei haben Sie die Möglichkeit der Untersparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung. Die beste Isolatierungswirkung erreichen Sie mit einer Kombination der drei Varianten.
Wärmedämmung der Außenwand
Das Wärmedämmen Ihrer Fassade von außen lohnt sich richtig! Im Idealfall tauschen Sie bei der Sanierung auch gleich eventuell vorhandene einglasige Fenster aus und bringen Laibungsplatten an. Damit sind Ihre Wände in Zukunft bestens isoliert. Auf der Innenseite bleiben die Wände auch im Winter schön warm und strahlen keine Kälte ab. Außerdem entsteht keine Wärmebrücke, an der sich Schimmel bilden kann. Zum Einsatz kommen am häufigsten sogenannte Wärmedämmverbundsysteme. Zuerst werden dafür Hartschaumplatten angebracht. Danach folgt eine Schicht aus Mörtel, in die ein Armierungsgewebe gelegt wird. Nun verputzen Sie die Fassade noch mit Wärme-Dämmputz.
Innendämmung
Ihre Hausfassade muss erhalten bleiben und eine Wärmedämmung von außen ist unmöglich? Dann bleibt nur noch die Innendämmung! Sie ist nicht ganz so effektiv wie die Isolierung von außen, Sie sparen damit jedoch trotzdem bis zu 15 Prozent Heizenergie ein. Vier unterschiedliche Varianten stehen Ihnen zur Verfügung.
Wärmedämmung der Kellerdecke
Ihr Haus verfügt über einen Keller, doch der ist nicht gut isoliert und die Kälte zieht in den Rest des Hauses? Was im Sommer ganz angenehm sein kann, sorgt im Winter für unheimlich kalte Füße und erhöhte Heizkosten. Eine nachträgliche Dämmung der Kellerdecke verschafft Abhilfe! Besonders praktisch: Die Arbeiten werden im Keller durchgeführt. Ihr Boden im Wohnbereich ist davon nicht beeinträchtigt. Die Vorgänge sind relativ einfach: Kleben oder dübeln Sie die Dämmplatten an die Unterseite der Kellerdecke. Verfügt der Keller über eine ohnehin schon geringe Stehhöhe, empfehlen wir Ihnen, auf hochwertigere Dämmstoffe zurückzugreifen. Sie bieten eine bessere Isolation auch bei geringer Stärke.
Bauteil | Mögliche Methode |
---|---|
Dach | Aufsparrendämmung Zwischensparrendämmung Untersparrendämmung |
Dachboden | Geschossdeckendämmung |
Wärmedämmung von außen | Wärmedämmverbundsystem (WDVS) Kerndämmung |
Innendämmung | Dämmung mit Ständerwerk Dämmung mit Verbundplatten Verputzdämmung Aufspritzdämmung |
Kellerdecke | Dämmplatten an der Unterseite der Kellerdecke |
Keller außen | Perimeterdämmung |
Innendämmung: eine lohnende Alternative?
Eine Innendämmung wird immer dann veranschlagt, wenn die Fassade des Hauses nicht von außen gedämmt werden kann. Das ist meist bei verzierten Altbauten der Fall, die meist auch unter Denkmalschutz stehen. Auch Fachwerkhäuser werden nicht von außen gedämmt. Doch selbst davon abgesehen kann sich die Isolation von innen auszahlen.
Die Vorteile der Innendämmung im Überblick
Eine Isolierung von innen bietet viele Vorteile!
Kostensparend
Im Gegensatz zur Isolierung von außen sparen Sie während einer Innendämmung viel Geld. Schon allein dadurch, dass Sie das Haus nicht komplett mit einem Gerüst umstellen und eventuelle Kellerräume freilegen müssen, erübrigen sich viele Kosten.
Schimmelprävention
Schimmel ist ein großes Ärgernis. Beinahe jede sechste Wohnung in Deutschland ist von den gesundheitsschädlichen Sporen betroffen. Eine gute Innenwärmedämmung sorgt dafür, dass die Heizwärme im Haus bleibt und die Wände nicht abkühlen. Kondensationsnässe entsteht so gar nicht erst. Durch regelmäßiges Lüften entgehen Sie somit der Schimmelpilzplage.
Stück für Stück ausführbar
Sie möchten erstmal nur einen Raum dämmen und nach und nach dann die weiteren Zimmer nachholen? Da die Innendämmung direkt in Ihrer Wohnung geschieht und Sie den betroffenen Wohnbereich während der Arbeiten nicht oder nur eingeschränkt nutzen können, ist es von Vorteil, wenn Sie immer nur einen Raum gleichzeitig in Angriff nehmen. Das ist praktischer und ermöglicht es Ihnen, die Kosten über mehrere Monate oder gar Jahre aufzuteilen.
Wetterunabhängig
Die Wärmeisolation von innen kann zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden. Eine Außendämmung jedoch nur bei bestimmten Temperaturen und Auf keinen Fall im Winter.
Innendämmung – die unterschiedlichen Vorgehensweisen
Bei der Wärmeisolation von innen sind vier Varianten besonders beliebt.
Die Innendämmung mit Ständerwerk ist eine relativ einfache Variante der verbesserten Isolation. Dafür werden Holz- oder Metalllatten senkrecht an der Wand angebracht und die Zwischenräume mit Dämmplatten oder -Matten aufgefüllt. Ideal eignen sich dafür die redstone Pura Mineraldämmplatten oder die Remmers iQ-Therm PUR-Hartschaumplatten. Nun wird die Dampfsperre platziert. Sie verhindert, dass sich beim Aufeinandertreffen von warmer und kalter Luft Tauwasser in der Dämmung absetzt. Zum Abschluss kommt Gipskarton zum Einsatz. Er bildet die Grundlage für Ihre neue Wandgestaltung mit Tapeten oder Farbe.
Die Isolierung durch Verbundplatten ist am leichtesten und schnellsten durchzuführen. Zum Einsatz kommt eine Kombination aus einer Schicht Dämmstoff – zum Beispiel Mineralwolle oder Polystyrol – sowie einer Dampfbremse. Den Abschluss bildet eine Ebene aus Gipskartonplatten, die Sie dann je nach Geschmack verputzen, bemalen oder tapezieren können.
Bei der Variant mit Verputzdämmung kommen mehrere Schichten zum Einsatz. Die Grundlage als Dämmstoff bilden erneut Mineralfaserplatten. Sie werden mit einem Armierungsputz – zum Beispiel dem maxit multi 292 Kleber- und Armierungsmörtel – versehen, in den das Armierungsgewebe gelegt wird. Darauf folgt eine abschließende Fläche aus Remmers Feinputz.
Zur Befestigung einer Innendämmung durch Aufspritzdämmung empfehlen wir Ihnen ebenfalls das Anbringen eines Ständerwerks. Dadurch erhalten Sie ein möglichst gleichmäßiges Ergebnis. In die Zwischenräume wird ein Sprühschaum aus Zellulose aufgetragen. Nach einer ausreichenden Trockenzeit werden darüber Gipskartonplatten angebracht oder die Fläche fein verputzt.
redstone Pura Mineraldämmplatten
redstone Pura Mineraldämmplatten
60x38x5 cm, 12 Stück
89,35 €
Remmers Hartschaumplatten
Remmers Hartschaumplatten
kapillaraktiv, 50 mm, 5,76 m²
498,35 €
maxit Kleber- und Armierungsmörtel
maxit multi 292 – Kleber- und Armierungsmörtel
25 kg, hell
28,50 €
Remmers Armierungsgewebe
Remmers
Armierungsgewebe
1x100 m
450,60 €
Remmers Fein- und Dekorputz
Remmers Fein- und Dekorputz
25 kg, altweiß
99,40 €
Dämmende Materialien
Sie sehen, die Möglichkeiten zur optimalen Wärmeisolation sind groß. Doch welches Material kommt für die Wärmedämmung infrage?
- Wärmedämmung mit Glaswolle
Glaswolle besteht vor allem aus Altglas, Quarzsand und Kalk. Sie kommt meist bei der Dach- sowie Fassadendämmung zum Einsatz und punktet vor allem mit geringen Kosten. Die Wärmeleitfähigkeit ist sehr gering und das Material ist überaus resistent gegen Schimmel. Allerdings müssen Sie dafür sorgen, dass die Glaswolle nicht nass wird.
- Wärmedämmung mit Steinwolle
Steinwolle wird vor allem zur Dämmung von Dächern, Fassaden und Decken genutzt. Sie kommt in vielen Formen daher und ist deshalb sehr vielseitig einsetzbar. Die Verarbeitung ist simpel, die Eigenschaften sind gut. Steinwolle ist etwas teurer als Glaswolle, verfügt dafür allerdings über einen ausgeprägten Schallschutz.
- Wärmedämmung mit Schaumglas
Schaumglas kann bei jeder Wärmedämmung zum Einsatz kommen und ist – im Gegensatz zu Glas- und Steinwolle – wasserfest.
- Wärmedämmung mit Holz
Holzfasern bieten eine hervorragende Dämmeigenschaften. Sie sind sowohl als Platten als auch als lose Fasern erhältlich, wodurch sie ideal als Einblas-Dämmung fungieren.
- Wärmedämmung mit Styropor
Styropor ist das am weitesten verbreitete Material zur Dämmung. In Fachkreisen wird es meist als Polystyrol-Hartschaumplatten bezeichnet. Die Vorteile liegen vor allem im geringen Preis und der leichten Verarbeitung. Außerdem ist Styropor enorm feuchtebeständig.
- Wärmedämmung mit Polystyrol
Polystyrol kommt bei der Hausisolation vor allem als Polystyrol-Hartschaum und extrudierter Polystyrol-Hartschaum zum Einsatz.
Doch welches Material eignet sich für welchen Gebäudeteil?
Dämmstoff | Dach | Oberste Geschossdecke | Fassade außen | Fassade innen | Kellerdecke |
---|---|---|---|---|---|
Steinwolle | ✓ | ✓ | ✓ | - | ✓ |
Steinwolle | ✓ | ✓ | ✓ | - | ✓ |
Schaumglas | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | - |
Holzfaser | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Styropor | - | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Polystyrol | ✓ | - | - | - | ✓ |
Gesetze und Vorschriften zur Wärmedämmung
Beim Planen eines Neubaus und der Sanierung eines bestehenden Gebäudes gilt es, etliche Vorschriften und Gesetze zu beachten.
Brandschutz
Der Brandschutz spielt eine immer größere Rolle bei allen möglichen Bauarbeiten. In der Musterbauordnung § 26 werden Allgemeine Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen festgehalten. Hier heißt es, dass leicht entflammbare Materialien generell nicht verbaut werden dürfen. Jeder verwendete Dämmstoff muss also mindestens Baustoffklasse B2 – normal entflammbar – entsprechen. Die meisten zum Isolieren genutzten Substanzen verfügen heutzutage allerdings bereits über Baustoffklasse B1 und sind somit schwer entflammbar.
EnEV
Auch an die Energiesparverordnung müssen sich Bauherren und Sanierungswillige halten. Die aktuelle ist die EnEV 2014, die seit Beginn 2016 in Kraft ist. Sie fordert, dass alle Neubauten einen Wärmedurchgangskoeffizienten – auch U-Wert genannt – von maximal 0,24 besitzen.
Wärmedämmungspflicht
Eine grundsätzliche Wärmedämmungspflicht ist in Deutschland nicht vorhanden. Allerdings greift sie, wenn Sie sowieso Modernisierungsmaßnahmen planen. Ein Beispiel: Sie möchten Ihre Gebäudefassade komplett sanieren. Dann sind Sie verpflichtet, auch eine EnEV-konforme Wärmedämmung zu integrieren. Sie wollen lediglich kleine Schadstellen ausbessern? Solange Sie nicht mehr als 10 Prozent der Fassadenfläche erneuern, müssen Sie sich nicht an die EnEV halten.
Welche Wärmedämmung ist die beste?
Welche Wärmedämmung sich am besten eignet, hängt stets von den baulichen Gegebenheiten Ihres Hauses ab. Deswegen ist es schwierig, zu pauschalisieren, welche Methode nun am besten dämmt. Wie stark die Sanierung letztlich den Wärmeverlust reduziert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Am wichtigsten sind vor allem das Material an sich und die Dicke der angebrachten Schichten.
Wesentliche Werte für die Isolierung
- U-Wert des verwendeten Materials
Die Wärme breitet sich ohne Isolierung aus. Im Sommer dringt sie in die Häuser ein und lässt uns nachts schlecht schlafen. Im Winter zieht es sie nach draußen, wodurch unsere Heizkosten ansteigen. Der U-Wert beschreibt den Wärmedurchgang durch ein Material. Er gibt an, welche Wärmeleistung ein Bauteil mit einem Quadratmeter Fläche durchdringt, wenn der Temperaturunterschied zwischen beiden Seiten ein Grad beträgt. Der U-Wert wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin berechnet. Das heißt: Je niedriger der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung. Gänzlich ungedämmte Altbauten besitzen meist einen U-Wert zwischen 1,5 und 2 W/(m²K). Die Verordnung der EnEV 2013 für Neubauten sieht einen Maximalwert von 0,24 W/(m²K) für Fassaden vor. Heutzutage erreicht eine fachgerechte Wärmedämmung ohne Probleme einen U-Wert von unter 0,2 W/(m²K).
- Dämmstoffdicke
Die Dicke des Dämmstoffs ist eng mit dem U-Wert des jeweiligen Materials verbunden. Generell gilt: Je dicker der Werkstoff, desto besser ist die Wärmeisolation.
Wärmedämmung: Kosten, Zuschüsse und andere Möglichkeiten
Was die Wärmedämmung eines Hauses kostet, lässt sich nicht pauschalisieren. Der jeweilige Endbetrag hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu zählen zum Beispiel der allgemeine Zustand Ihres Gebäudes, die aktuellen Bau- und Materialkosten – wozu auch der Lohn der Arbeitskräfte zählt – und die Art sowie die Stärke der Dämmung. Um Kosten einzusparen, empfehlen wir Ihnen, eine Dämmung dann durchzuführen, wenn Sie sowieso renovieren müssen. Vor allem bei der Fassadendämmung von außen ergibt es Sinn. Im Folgenden haben wir Ihnen eine erste Schätzung zusammengestellt, damit Sie einen Überblick erhalten, mit welchen Kosten Sie pro Gebäudeteil ungefähr rechnen sollten.
Bauteil | Mögliche Methode | Kosten pro Quadratmeter |
---|---|---|
Dach | Aufsparrendämmung Zwischensparrendämmung Untersparrendämmung | 160 – 180 € 60 – 80 € 90 – 135 € |
Dachboden | Geschossdeckendämmung | Begehbar: 30 – 50 € Nicht begehbar: 20 – 25 € |
Wärmedämmung von außen | Wärmedämmverbundsystem (WDVS) Kerndämmung | 110 – 140 € 30 € |
Innendämmung | Dämmung mit Ständerwerk Dämmung mit Verbundplatten Verputzdämmung Aufspritzdämmung | 30 – 100 € |
Kellerdecke | Dämmplatten an der Unterseite der Kellerdecke | 15 – 30 € |
Keller außen | Perimeterdämmung | 60 – 100 € |
Staatliche Förderung einer Wärmedämmung
Um die Umwelt zu schützen, legt Deutschland großen Wert auf eine möglichst energiesparende und effiziente Wärmedämmung. Die Vorgaben sind relativ streng, wodurch vor allem bei der Sanierung von bestehenden Gebäuden hohe Kosten entstehen können. Doch die müssen Sie nicht allein tragen! Das KfW-Programm zum energieeffizienten Sanieren stellt Fördermittel zur Verfügung, die Sie beantragen können. Wichtig ist, dass Sie die Gelder vor der Wärmedämmung beantragen und auch einen Energieberater zurate ziehen. Haben Sie alle Formulare korrekt ausgefüllt und an alles gedacht, können Sie sich über Zuschüsse von bis zu 60 Prozent freuen.