Flexible, rissüberbrückende Dichtungsschlämme 1K
Anwendungsbereich
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Flexible Abdichtung von Bauwerken gegen Bodenfeuchte (nicht drückendes u. drückendes Wasser, innen und außen)
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Beschichtungen von Betonflächen im Sockelbereich als Carbonatisierungsbremse
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Verbundabdichtung nach ZDB der Feuchtigkeitsklassen O, AO1, AO2, A1, A2, B
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Mineralische, saugende Untergründe, Wand und Boden
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Einarbeiten von Remmers Fugenband
Eigenschaften
Remmers Elastoschlämme 1K ist eine flexible, hydraulisch schnellabbindende Dichtungsschlämme für die rissüberbrückende Abdichtung von Bauwerken im Innen- und Außenbereich.
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Schlämm-, spachtel- und spritzfähig
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Erhärtet eigenspannungs- und rissfrei
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Rissüberbrückend, frost- und alterungsbeständig
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Hoher Sulfatwiderstand
Gefahr
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
Untergrund
Beton- und Mauerwerksflächen mit feinporiger Oberfläche sowie Zementflächen der Mörtelgruppe (P III oder P II). Der Untergrund muss tragfähig und frei von haftungsmindernden Stoffen sein. Fugen, Löcher und klaffende Risse vorab schließen und überstehende Kanten brechen. Grobporige Untergründe (z.B. haufwerksporige Leichtbetonsteine) vorher mit Füllspachtelung schließen. Stark saugende Untergründe gut vornässen. Anschließend erfolgt auf allen mineralischen Untergründen mit einer Auftragsmenge von ca. 100 g/m² eine Tiefengrundierung mit Kiesol 1:1 mit Wasser verdünnt.
Zur Blasenvermeidung wird auf die lufttrockene Oberfläche eine Kratzspachtelung mit einer Auftragsmenge ca. 1000 g/m² Elastoschlämme 1K aufgebracht.
Verarbeitung
4,0 - 4,5 l Wasser in ein sauberes Gefäß (Mörtelkübel) vorlegen und 20 kg Elastoschlämme 1K zugeben. Mittels Mischgerät/Rührquirl, z.B. Beba-Mischer oder Bohrmaschine mit Korbrührer mind. 3 Min. intensiv durchrühren, so dass eine homogene Schlämme in streich- oder spachtelfähiger Konsistenz entsteht. Nicht benetzte Pulveranteile dürfen nicht zurückbleiben. Im Bedarfsfall kann auch eine Kleinmenge im Verhältnis 4,5 Raumteile Pulver + 1 Raumteil Wasser angemischt werden.
Flächenabdichtung:
Nach Vorbereitung des Untergrundes erfolgt der erste Auftrag grundsätzlich im Streichverfahren, wobei der Feinmörtel intensiv, gleichmäßig und oberflächendicht aufgetragen wird. Der zweite Auftrag und jeder weitere erfolgt je nach Objekt im Streich-/Spachtelverfahren mit Quast oder Glättkelle.
Der Auftrag erfolgt bei 20 °C frühestens nach 3 Std. (Wandverarbeitung) bzw. nach 4 Std. (Bodenverarbeitung), wenn der erste Schlämmanstrich nicht mehr verletzt werden kann oder am nächsten Tag. Um ein spannungsfreies Austrocknen der Abdichtung zu gewährleisten, sollte der Materialauftrag ca. 3 kg/m² je Arbeitsgang nicht überschreiten. Die maximale Gesamtschichtdicke beträgt 4 mm.
Fugenabdichtung:
Eck- und Anschlussfugen im Dauernassbereich (gewerbliche Duschen, Balkone und Terrasse) werden mit dem Fugenband der VF-Serie überbrückt. Das Fugenband in die frische erste Schicht einarbeiten und dem Fugenverlauf folgen lassen. Bei Rohrdurchbrüchen und Bodenöffnungen Wandmanschette VF einbinden.
Hinweise
Angesteifter Mörtel darf weder mit Wasser noch mit frischem Mörtel wieder verarbeitbar gemacht werden. Nicht bei Untergrund-, Luft- oder Baustofftemperaturen unter 5 °C und über 30 °C verarbeiten. Die angeführten Produktkenndaten wurden unter Laborbedingungen bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte ermittelt. Niedrige Temperaturen verlängern, hohe Temperaturen verkürzen die Verarbeitungs- und Erhärtungszeiten.
Die frische Abdichtungsschicht ist 1 Tag vor Sonne, Frost, Regen und zu schneller Austrocknung durch Wind zu schützen. Nach Durchtrocknung bei normalen Temperatur- und Witterungsverhältnissen kann nach 5 - 7 Tagen eine Wasserbelastung erfolgen.
Im Behälterbereich beträgt die Wartezeit etwa 10 Tage. Die Abdichtung auf der wasserzugewandten Seite auftragen (positive Wasserbelastung). Bei rückseitiger Einwirkung von Feuchtigkeit ist eine Vorabdichtung mit Dichtschlämme (Art. 0405) oder Sulfatexschlämme (Art. 0430) vorzuschalten.
Schutz der Beschichtung:
Beschichtete Flächen sind vor Beschädigungen zu schützen (Funktionssicherheit). Bei direkter Nutzung (Begehung) der Abdichtungsschicht ist eine Schutzschicht vorzusehen (Bodenbeläge im Verbund mit der Abdichtung, Mauerwerk oder Schutzestrich). Zur Erhöhung der chemischen Beständigkeit wird die Abdichtung (ohne weitere Beschichtungen) mit Kiesol überarbeitet (z. B. Güllebehälter).
Verlegung von keramischen Belägen:
Die Belagsverlegung erfolgt, sobald die Abdichtung begehbar ist (nach ca. 12 Std.). Als Klebemörtel können eingesetzt werden:
Entwässerungsrinnen mit Lochblechrandprofil im Bereich Balkone und Terrassen werden in die erste frische Abdichtungsschicht verlegt. Zur Stabilisierung wird Armierungsgewebe 2,5/100 (Art. 4176) frisch in frisch eingearbeitet.
Trockenmörtel-Verbrauch
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ca. 1,5 kg/m²/mm Schichtdicke
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ca. 3,6 kg/m² bei Bodenfeuchtigkeit und nicht drückendem Wasser (Trockenschichtdicke ≥ 2,0 mm)
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ca. 4,5 kg/m² bei drückendem Wasser und Wasserbehältern mit Wassertiefen bis 8 m (Trockenschichtdicke ≥ 2,5 mm)
Verbrauchsmengen für Ausgleichs- und Kratzspachtelungen sind gesondert zu berücksichtigen.
Bedingt durch handwerkliche Verarbeitung können sich die Verbrauchsmengen um ca. 1 kg/m² erhöhen.