Hydrophobierung mineralischer Untergründe an denkmalgeschützten Bauwerken
Anwendungsbereich
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Denkmalgeschützte Objekte
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Mineralische Untergründe wie Putz, Ziegel und Naturstein
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Reduktion der kapillaren Wasseraufnahme unter Beibehaltung einer Restkapillarität
Eigenschaften
Funcosil FC Historic ist ein Spezialprodukt zur Hydrophobierung mineralischer Untergründe an denkmalgeschützten Bauwerken.
Funcosil FC Historic ermöglicht die Reduktion der Wasseraufnahme historischer Fassaden, ohne das kapillare Trocknungspotential vollständig zu unterbinden.
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w-Wert-reduzierend
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Hoch dampfdiffusionsoffen
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Leichte, punktgenaue Verarbeitung
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Cremig und damit verlustfrei applizierbar
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Kein Abperleffekt
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Hohe Eindringtiefe
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Hohe Schutzwirkung bei Frost/Tausalz-Beanspruchung
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Überkopf-Verarbeitung möglich
Im Gegensatz zu herkömmlichen flüssigen Produkten wird Funcosil FC Historic in nur einem Arbeitsgang appliziert. Je nach Porosität dringt der Wirkstoff in den Untergrund ein und reagiert dort zu einem Polysiloxanharz-Netzwerk. Die anfänglich weiße Schicht verschwindet nach ca. 10 - 20 Minuten restlos.
Funcosil FC Historic ist so konzipiert, dass der Wirkstoff möglichst tief in den mineralischen Baustoff eindringt und auf diese Weise optimal vor Wasser- und Schadstoffaufnahme und somit auch vor Frost-/Tausalzschäden schützt.
Achtung
H315 Verursacht Hautreizungen.
H413 Kann für Wasserorganismen schädlich sein, mit langfristiger Wirkung.
Untergrund
Der Untergrund muss in einwandfreiem Zustand sein. Baumängel, wie z. B. Risse, rissige Fugen, fehlerhafte Anschlüsse, aufsteigende und hygroskopische Feuchtigkeit müssen vorher beseitigt werden.
Es muss gewährleistet sein, dass Wasser und darin gelöste Schadsalze nicht hinter die hydrophobierte Zone gelangen können.
Die zur Imprägnierung anstehenden Oberflächen weisen durch Verschmutzung/Patinierung unterschiedlichster Art oftmals ein vermindertes Saugvermögen auf.
Die zur Wiederherstellung des ursprünglichen Saugvermögens notwendigen Reinigungsmaßnahmen sollten möglichst schonend, z. B. durch Besprühen mit Kalt- bzw. Warmwasser oder durch Dampfreinigung erfolgen; bei hartnäckigen Verschmutzungen sollte bevorzugt das Rotec Wirbelstrahlverfahren oder Remmers Reinigungsprodukte (siehe entsprechende Technische Merkblätter) zum Einsatz kommen.
Es ist bei der Reinigung darauf zu achten, dass die Bausubstanz so wenig wie möglich geschädigt wird.
Rückstände (z. B. Tenside) einer vorhergehenden Reinigung können die Hydrophobierung beeinträchtigen und müssen deshalb vollständig ausgewaschen werden.
Untergrundbeschaffenheit:
Voraussetzung für eine optimale Imprägnierwirkung ist die Imprägniermittelaufnahme. Diese ist vom jeweiligen Porenvolumen und Feuchtigkeitsgehalt des Baustoffes abhängig. Daher muss der Untergrund möglichst trocken sein.
Hohe Schadsalzkonzentrationen führen zu schweren Bauschäden, die durch eine hydrophobierende Imprägnierung nicht verhindert werden können.
Angrenzende Flächen:
Bauteile und Stoffe, die nicht mit dem Imprägnat in Berührung kommen sollen (z. B. Glas, lackierte und/oder zu lackierende Flächen), müssen - ebenso wie Pflanzen – durch geeignete Maßnahmen geschützt werden (z. B durch Abdecken mit Baufolie).
Verarbeitung
Verarbeitung durch Rollen, Streichen oder Airless.
Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes sind in einem Arbeitsgang Auftragsmengen bis zu 0,2 l/m² auf vertikalen Oberflächen und selbst auf Deckenuntersichten ohne Materialverlust möglich.
Verarbeitungstemperatur:
Eine hydrophobierende Imprägnierung ist vorzugsweise im Temperaturbereich von +5° C und + 25° C durchzuführen. Zu starkes Aufheizen der Flächen durch Sonneneinstrahlung kann durch Sonnensegel verhindert werden. Bei Temperaturen unter +10 °C kann die Verdunstung des Trägermaterials und die Wirkstoffbildung verzögert werden.
Regenfestigkeit:
Ein Schutz vor direkter Bewitterung ist für den Zeitraum von 24 Stunden empfehlenswert.
Hinweise
Eine adaptive Imprägnierung ist eine an die Objekterfordernisse angepasste Imprägnierung. Die Wahl/Anpassung der Produktspezifikation und der Applikationsbedingungen setzt daher zwingend die Untersuchung des zu behandelnden Objektes respektive der objektspezifischen Materialien voraus.
Um zu verhindern, dass Produktbestandteile ins Gebäudeinnere gelangen, sind alle Fenster, Türen und Öffnungen während der Imprägnierarbeiten zu verschließen; nach Abtrocknung der hydrophobierenden Imprägnierung sollten die Wohnräume belüftet werden.
Prüfung der Wirksamkeit
Die Wasseraufnahme mineralischer Baustoffe kann vor und nach einer hydrophobierenden Imprägniermaßnahme mit der Funcosil Prüfplatte (Art.-Nr. 0732) bzw. mit dem Prüfröhrchen (Art.-Nr. 4928) nach Prof. Karsten ermittelt werden. Die Nachprüfung sollte frühestens 6 Wochen nach der Hydrophobierungsmaßnahme durchgeführt werden. Die Messdaten sind zu protokollieren.
Verbrauch
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Je nach Porosität ca. 0,15 bis 0,20 l/m²
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Der Imprägniermittelbedarf ist für die Kalkulation und Ausschreibung an einer ausreichend großen (1-2 m²) Versuchsfläche zu ermitteln. An dieser Fläche sollte auch die Wirksamkeit der Imprägnierung geprüft werden.